Mein Jahr in Mellerud

Mein Jahr in Mellerud

Dienstag, 13. September 2011

Dienstag, 13.09.2011

Den letzten Blogeintrag habe ich noch am Abend meiner Ankunft hier geschrieben und den dann unbearbeitet hier hochgeladen, also nicht wundern, wenn der etwas ungeordnet wirkt oder was auch immer;)

Hier ist es gerade so unglaublich windig und bääh regnerisch und so ist es schon seit gestern die ganze Zeit! Eben ist sogar mein Fenster aufgegangen, weil der Wind da soo stark gegen gepustet hat! Ich hoffe, ich hatte es einfach nicht richtig zugemacht, wer weiß, was sonst bald mit den Fenstern passieren könnte! Es hört sich zumindest so an, als würde das ganze Haus bald weggepustet werden:)

Am Wochenende war aber zum Glück besseres Wetter, denn von Samstag auf Sonntag war ich auf einem Segelausflug auf dem Vänernsee mit der Familie von Birgitta, meiner Mentorin. Deren Segelboot ist riesig oder zumindest kam es mir so vor. Insgesamt können 7 Personen darin schlafen. Außer Birgitta war noch ihr Mann Robert, deren Tochter Maria und Birgittas Bruder und seine Frau mit. Und der kleine Hund von Birgitta war auch dabei:) Maria ist 17 und ist gerade im letzten Schuljahr, also nicht viel jünger als ich. Morgens um 10 ging es vom nicht weit entfernten Hafen aus los. Ziel war eine Insel namens Sandön. Die Zeit haben Maria und ich uns mit Karten und Vier gewinnt spielen vertrieben. Sie hatte sehr viel Spaß daran mir immer alle Gespräche der Erwachsenen ins Englische zu übersetzen, weil sie die Sprache so gern spricht und auch allgemein gerne spricht:) Und auf der Bootsfahrt habe ich von ihr ein paar schwedische Begriffe gelernt und auch die Zahlen von 1 bis 10.
Nachmittags sind wir dann auf der Insel angekommen. Dort gab es nur ein schönes rotes Schwedenhaus für Bootsclubmitglieder und ansonsten jede Menge Wald, Pilze und Blaubeeren! Maria und ich haben jede Menge Blaubeeren gepflückt und heute lag vor meiner Haustür eine Tüte mit Blaubeermarmelade, die Birgitta vorbei gebracht hatte. Der ganze Wegesrand war voller Pilze aller möglicher Sorten. Ich hab ja keine Ahnung von Pilzen, aber Birgitta hat Pfifferlinge gefunden und die haben wir dann auch noch gepflückt und am Abend gegessen.
Die Nacht im Boot war überhaupt nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Wasser war zum Glück ganz ruhig und so hat das Boot nur ein klitzekleines bisschen geschaukelt. Nach dem Frühstück ging es dann wieder zurück und auf dem Rückweg hat es dafür umso mehr geschaukelt! Und ich wusste ja nicht, dass die Segelboote immer so komisch schräg im Wasser liegen! Mmh, ja, war ein kleiner Schock für mich, ich dachte kurz, dass das ganze Boot kippen würde!

Zwei Weihnachtsmänner in zivil, die ich im Wald beim Bäume töten erwischt habe

ein Frosch

Noch ein Frosch und Blaubeerhände







Maria mit Blaubeeren

Der supersüße kleine Greven mit Rettungsweste!

Ganz vorne im Boot war Marias und meine Schlafkabine

Maria mit ihrem Onkel


Das war mein kleiner Segelausflug auf dem Vänernsee und am Montag ging es dann wieder ab ins "Medborgarkontoret". So heißt das Büro, in dem ich arbeite und meine andere Mentorin Sarah, die dort auch arbeitet, war ganz begeistert davon, dass ich mir gemerkt habe, wie man das schreibt. Ich glaube das heißt sowas wie... mmh... ja, ich weiß eigentlich nicht, was es heißt, aber auf Englisch nennen die das immer Citizens Contact Center und das ist es auch wirklich. Die Leute in Mellerud können da für alles mögliche hingehen und die oberen beiden Stockwerke sind voll mit Büros für jede Menge wichtige Menschen. Zum Beispiel sitzen da die Zuständigen für Baugenehmigungen und die Leute, die sich darum kümmern, dass die Straßen sauber bleiben. Keine Ahnung, wie das heißt:) Sarah hat mir das auch immer irgendwie so erklärt, weil sie nicht wusste, was die ganzen komplizierten Titel auf Englisch heißen:) Und Politiker treffen sich da auch immer wieder mal in den Seminarräumen, die sie dort haben. Mein Arbeitsplatz ist aber im Grunde nur unten in dem Teil, in den die Touristen und Bürger reinkommen und tausend Fragen haben. Momentan kann ich da noch nicht wirklich helfen, weil ich nur ein paar Fetzen Schwedisch kann und auch nicht viel über die Gegend weiß.
Aber ich hatte trotzdem etwas zu tun. Meine erste größere Aufgabe war nämlich eine Powerpoint-Präsentation über Deutschland und Ottersberg zu machen, die dann auf dem Informationsbildschirm im Büro und im Schaufenster abgespielt wird. So habe ich also ein klein wenig Ottersberg nach Mellerud gebracht:) Übrigens staunen immer alle sehr, wenn ich ihnen erzähle, dass ich aus einem noch kleineren Dorf als Mellerud komme. Die glauben irgendwie immer alle, dass ich sicherlich aus irgendeiner Großstadt aus Deutschland komme. Nein, nicht wirklich:D
Meine neuen Kollegen sind übrigens alle total nett und die versuchen immer so viel Englisch zu sprechen wie möglich, damit ich auch ein bisschen was verstehe. Aber morgen geht es mit dem Schwedischunterricht los und der wird in nächster Zeit auch meine Hauptaufgabe sein. Ich habe nämlich 15 Stunden die Woche Unterricht! Aber Sarah meinte, dass ich da nur am Anfang so oft hingehen soll, irgendwann muss ich ja auch noch arbeiten:) Dafür bekomme ich dann mehr Hausaufgaben. Meine Schwedischlehrerin habe ich heute kennen gelernt und ich weiß noch nicht so genau, was ich von ihr halten soll. Aber sie meinte meine schwedische Aussprache und mein Schreiben sind gut, deswegen mag ich sie vielleicht (Ich musste vorlesen und seltsame Sätze aufschreiben, die ich nicht verstanden habe:D)

Ich hab auch ein paar Bilder von meiner kleinen Wohnung für euch gemacht. Mittlerweile sieht das Ganze schon etwas unordentlicher aus. Janek lebt etwas ordentlicher, glaube ich:) 









meine Miniminiküche

mein Miniminibadezimmer - es gibt auch eine Dusche;)

Wer ist das denn da in meiner Wohnung?
 Janek ist mein zukünftiger Mitbewohner und der einzige Freiwillige, der momentan hier ist. Aber er arbeitet in einem anderen Büro, gegenüber von meinem. Er ist aus einem Dorf in der Nähe von Dresden und auch 18 und hat sogar auch im Mai Geburtstag! Jetzt verstehe ich mich noch supi mit ihm, mal sehen wie das ist, wenn wir zusammen leben:D
Noch wohne ich hier im obersten Stock
Bald wohne ich hier im zweiten Stock

 Das war es erstmal für heute. Vielleicht sollte ich fürs nächste Mal die Hälfte meiner Erlebnisse auf mein Tagebuch erlagern, dann wird das Ganze hier nicht so ultra lang:)

Max, ich wünsch dir einen supi Geburtstag, falls du das hier heute noch liest;) Hab heute immer wieder an dich gedacht und du darfst dich auf eine Karte freuen, die wahrscheinlich viiieel zu spät ankommt:D

1 Kommentar:

  1. deine Wohnung ist ja voll süss! und es ist toll, dass du alles so gut beschreibt, man kann sich einen wirklichen Eindrück machen :) viel glück für die Schwedisch-kurse :D

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