Sonntag, 13.05.2012

Die Zeit hier verfliegt so schnell! Schon kommt mir unser Bandwettbewerb wie eine Ewigkeit her und ein weiteres großes Ereignis stand plötzlich vor der Tür: die Europawoche!

Über die Europawoche wurde uns schon in unseren ersten Wochen hier erzählt. Es war das große Ereignis, das Ambra und ich organisieren sollten. Am 9. Mai feiert Europa nämlich den Europatag und da wir ja einen Europäischen Freiwilligendienst machen, dachte sich wohl irgendwer, dass es superpassend ist, wenn wir die Europawoche organisieren - also eine Woche mit Aktivitäten rund um das Thema EU und Europa. Schon in der Winterzeit haben wir uns Ideen überlegt und über ein Programm nachgedacht.

Das größte Event zum Thema Europa war aber das Europakonzert, welches auch letztes Jahr schon von Lars und den damaligen Freiwilligen organisiert wurde. Ambras und meine Hauptaufgabe war es jeweils zwei Musiker aus unseren Heimatländern zu finden, die dann zusammen mit Jugendlichen aus Schottland, Estland und natürlich aus Schweden am Europatag ein Konzert geben sollten.

Für mich war es natürlich einfach mit einer musikbegabten Schwester Musiker zu finden. Hanne und Charlotte (die zwei spielen Oboe und Querflöte) kamen also genau an meinem Geburtstag nach Schweden. Das war ein tolles Geburtstagsgeschenk: die Schwester eingeflogen bekommen und dann den Abend mit ihr verbringen.

An meinem Geburtstag hab ich auch gleich noch die zwei Schotten und die Italiener kennen gelernt. Bei einem schönen Grillfest mit Geburtstagstorte und vegetarischer Bratwurst!

Kim und Daniel spielen Geige und Gitarre. Daniel spielt aber eigentlich auch Percussion. Und Schlagzeug. Und Klavier....

Pietro und Gianluca spielen beide Keyboard und Klavier.

Ich glaube es ist nicht so schwer zu raten wer aus Schottland und wer aus Italien kommt, oder?

Am Sonntag bei der ersten großen Probe haben wir dann auch die zwei Verrückten aus Estland kennengelernt: Liisa, die Kantele spielt, eine estnische Harfe (keine Ahnung wie man das wirklich schreibt...) und Martin, der Tuba und Gitarre spielt.

Liisa hatte bei Auftritten oft ihr selbstgemachtes traditionelles estnisches Outfit an.
Ich schreibe "Auftritte" in Plural, weil die Musiker nämlich nicht nur ein großes Konzert gegeben haben, sondern 10! Insgesamt haben sie für über 500 Zuschauer gespielt! Die Tage vor dem Europakonzert sind wir nämlich in Melleruds Gemeinde herum gefahren und haben Schulen und Altersheime besucht, um dort jeweils ein halbstündiges Konzert zu geben. Am Montag, Dienstag und Mittwoch Vormittag sind wir also viel herumgefahren und haben den Musikern auch noch ein bisschen Dalsland (so heißt die Region hier) gezeigt. Wir haben sogar ein paar Touristplätze besucht, die Ambra und ich noch nicht kannten! =) Dabei waren natürlich das große Akvädukt in Håverud und Melleruds Hafen Sunnanå am großen Vänernsee, aber auch Borekulle, ein Hügel von wo aus man eine tolle Aussicht hat und die Ruinen der Dalaborg. Die Schweden behaupten, dass dort mal eine Burg stand, aber im Grunde könnte es auch einfach eine Steinhütte gewesen sein. Was man heute davon noch sehen kann, ist nämlich nur eine kleine Steinwand. Es ist aber trotzdem total schön dort, weil man wieder einmal eine großartige Aussicht über den Vänern genießen konnte.

Uui hab vergessen zu erwähnen, dass auch zwei Schweden mit dabei waren: Anna (die auch im Ire-ish Trio mitspielt, falls sich irgendwer erinnert) und Viktoria.

Mein Lieblingsbild ist natürlich das mit Gianluca, Hanne und Charlotte schlafend im Auto. Die Musiker waren nach den langen Tagen nämlich immer ziemlich müde und als es im Auto plötzlich ganz leise wurde, habe ich mich umgedreht und die drei schlafen gesehen. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und habe gleich ein Bild gemacht... hehehe! Die Abende haben wir meistens auch zusammen verbracht und dass, obwohl alle ziemlich kaputt waren... Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass Familie Olsson (wo die Italiener und Hanne und Charlotte wohnten) fast jeden Nachmittag und Abend viel Musik zu hören bekommen hat!
Wir hatten alle zusammen so viel Spaß und das letzte Konzert am Mittwoch war einfach super! Wir waren so beeindruckt, dass die Jugendlichen nach nur ein paar Proben so gut zusammen spielen konnten und über eine volle Stunde ein großartiges Konzert geben konnten!!

Die Jungs hatten eine Menge Spaß daran Leute hochzuheben... :D Und das letzte Gruppenfoto war als Hüpfbild gedacht... ist nur etwas schiefgegangen... ! :)

Wenn ihr Lust habt, dürft ihr euch jetzt noch ein paar Videos vom Konzert angucken:

White Cliffs of Dover mit Liisa als Sängerin

Mein absolutes Lieblingslied vom Abend war My Rainbow Race von Daniel gesungen

Natürlich war auch die Europahymne "Ode an die Freude" dabei (das ist der Teil mit Hannes Solostück)



Pippi Langstrumpf in fünf verschiedenen Sprachen (Englisch geht ja mal gar nicht und Estnisch hört sich an wie bla bli blu :D )



Auch supertoll waren diese zwei Lieder aus Estland und aus Schottland (Mari's Wedding) kombiniert

Ich konnte die Videos hier aus irgendeinem Grund nicht hochladen, deswegen bekommt ihr jetzt Dropboxlinks. Da müsst ihr draufklicken und das Video herunterladen, dann solltet ihr es euch eigentlich anhören können... ich hoffe das funktioniert!

Die Zeit mit den Musikern war aber leider viel zu schnell vorbei. Alle bis auf Kim und Daniel sind schon am Donnerstag abgereist. Tatsächlich sind wir morgens um halb sechs aufgestanden und sind noch mit an den Flughafen gefahren. Todmüde haben wir noch den Donnerstagabend mit Kim und Daniel verbracht. Die zwei sind dann nämlich am Freitag geflogen.

Für Ambra und mich ging es am Freitag dann aber noch mal ans Arbeiten. Wir hatten nämlich einen kleinen Stand auf dem Marktplatz am Vormittag mit EU-Infomaterial und einem Spiel, bei man die Zutaten eines Gerichts aus Italien und aus Deutschland erraten musste. Der Preis war ein Kochbuch mit internationellen Gerichten! Das Gleiche konnte man auch bei unserem Quiz über Europa in der Bücherei gewinnen. Am Freitag abend durften wir dann immer noch nicht schlafen. Wir hatten nämlich eine Europaparty im Jugendzentrum organisiert mit Quiz und Essen und Info zu Eu und so... wir waren aber so müde, dass wir die Jugendlichen nicht wirklich viel motivieren konnten. Es war aber trotzdem ein total lustig und netter Abschluss für unsere Europawoche.

Na ja nicht ganz Abschluss. Schließlich mussten wir noch unsere kleine Bücherausstellung mit europäischen Autoren in der Bibliothek abbauen...

Die Woche war auf jeden Fall einfach nur super und am allerliebsten hätte ich jetzt die ganzen Musiker hier, damit die wieder für uns ein so schönes Konzert geben können und auf der Straße und überall singen und Musik machen können und laut reden können und wir einfach wieder Spaß zusammen haben können!